Jahrzehntelang war die Naturschönheit Hainburgs im damals noch "toten Winkel" an der Ostgrenze ein "Geheimtipp für Insider". Im kalten Winter 1984 wurde der Name dann zum Symbol für die Rettung einer wunderbaren Naturlandschaft, deren wilde Schönheit und Artenvielfalt einmalig und wahrlich schützenswert ist. Durch den Einsatz unzähliger Menschen aus ganz Österreich und unter reger Beteiligung der Hainburger Bevölkerung wurde damals der Auwald bei Hainburg vor einem Kraftwerksbau gerettet, und die "Hainburger Au" weltweit bekannt.
1996 wurde dann auf dem Hainburger Schlossberg der Nationalpark "Donau-Auen" gegründet. Der Nationalpark erstreckt sich derzeit auf einer Gesamtfläche von 9.300 ha. Davon sind 60 % Auwaldfläche und 25 % Wasserfläche. Hier finden mehr als 700 Arten höherer Pflanzen, etwa 100 Brutvogel- und 30 Säugetierarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibienarten, mehr als 50 Fischarten ihr Zuhause.
Auf Hainburger Seite befindet sich der kleinere Teil des Nationalparkes Donau-Auen. Dieser steht aber dem "großen Bruder am nördlichen Ufer " an Schönheit nichts nach. Über Steilufer erheben sich jene beiden Aussichtspunkte, die einen Überblick über den Gesamtbereich der Aulandschaft bieten: mitten im Auwald die Ruine Röthelstein, und dahinter, noch höher, der Braunsberg.
Zum ersten Kennenlernen der "Hainburger Au" empfiehlt sich ein romantischer Spaziergang zur mittelalterlichen Ruine Röthelstein (Reste der Burg Rottenstein aus dem 12. Jhd.), die sich wie ein Adlerhorst auf einem markanten Felsen hoch über dem Flussufer erhebt. Der Blick kann die ganz Schönheit des Auwaldes erfassen; der Flussbereich unterhalb des Felsens ist besiedelt von einer Biberfamilie. Bei etwas Geduld kann man Enten, Reiher, Eisvogel und abends Rotwild beobachten, im Winter mit etwas Glück auch Seeadler. Im Herbst hört man aus dem Wald das Röhren der Auhirsches, und im Winter ist der Röthelsteinfelsen ein idealer Platz, um den hier überwinternden Vögeln auf den Schotterbänken zuzusehen.
Der Weg zur Ruine führt entlang des Steilufers flussabwärts, quert Bereiche, wo die Felswände sich beinah bis zum Wasser drängen, und offene Lichtungen, wo Bänke zum Verweilen einladen. Manchmal begleitet der Weg den stürmisch vorbeisprudelnden Strom, manchmal sanfte teichähnliche Wasserflächen (die sogenannten "Kasteln"); zwischen mächtigen alten Baumriesen nähert man sich einem kurzen Anstieg zur Ruine.
Ausgangspunkt dieser Wanderung: Schiffsanlegestelle, dem Weg flussabwärts folgen Für ausdauernde Wanderer möglich
- Fortsetzung der Wanderung durch den Auwald zur alten "Thebner Überfuhr" (mit Blick auf die Ruine Theben, Thebnerkogel und Marchmündung) - ein Abschnitt des Weitwanderweges 07 (rot markiert).
- Aufstieg vom Piloten bei der Ruine Röthelstein, dem Pfeil "Braunsberg-Rundweg" folgend. Man quert die Braunsberg-Höhenstraße und geht auf einem sehr alten "Hüter-Weg" durch den Wald bis zu einer Wiese mit Weggabelung. Von dort kann man weitergehen auf den Braunsberg-Rundweg (mit zahlreichen Aussichtspunkten und wechselndem Landschaftscharakter), oder aufsteigen zum Plateau des Braunsberges. Dieser ist ein wunderbarer Aussichtsberg mit weitem Blick über den Nationalpark, die Stadt Hainburg, die Hundsheimer Berge, die Kleinen Karpaten und Bratislava. An klaren Tagen kann man sogar Wienerwald und Schneeberg sehen.
Eine Höhenstraße führt zum Plateau dieses Aussichtsberges; lohnender ist die Wanderung zwischen blühenden Wiesen, Felsen und bewaldeten Hängen.
Nähere Infos bezüglich Nationalpark Donauauen finden Sie unter http://www.donauauen.at
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