Der Körper ist mit einem komplexen System zur Energieversorgung ausgestattet, um in verschiedenen Situationen die notwendige Leistung erbringen zu können. Voraussetzung für jede körperliche Aktivität ist vor allem ein spezieller Energieträger, das Adenosintriphosphat (ATP). ATP ist der universelle verfügbare Energieträger in jeder Körperzelle.
In den Zellen selbst sind nur geringe ATP-Mengen vorhanden, die nach nur wenigen Sekundenverbraucht sind. Daher muss dieses ATP ständig wiederhergestellt (= resynthetisiert) werden, was über die energieliefernden Nährstoffe Kohlenhydrate und Fett erfolgt.
Energiestoffwechsel mit Sauerstoff – der Normalfall
Die Energieerzeugung im Körper – also die ATP-Produktion – erfolgt primär über die Verbrennung von Fettsäuren und Glukose. In Ruhe und bei mäßig intensiven Belastungen wird der Energiebedarf primär aus der Verbrennung von Fettsäuren und Kohlehydraten gedeckt, was als aerober Stoffwechsel bezeichnet wird.
Zu den Aktivitäten mit hauptsächlich aerobem Stoffwechsel zählen die meisten Alltagsaktivitäten wie Sitzen, Gehen, Stehen, leichte Hausarbeit oder Büroarbeit. Auch längere sportliche Aktivitäten finden hauptsächliche mit aerobem Stoffwechsel statt.
Je nach Intensität der aeroben Aktivität und Trainingszustand schwankt der Anteil der Kohlenhydrat- und Fettspeicher an der Energiebereitstellung.
Energiestoffwechsel ohne Sauerstoff – die Ausnahme
Bei hoher Belastungsintensität muss der Körper zusätzlich zum aeroben Stoffwechsel Energie ohne Sauerstoff (anaerob) zuschießen. Das ist dann der Fall, wenn mehr Energie benötigt wird als durch die aerobe Verbrennung der Nährstoffe bereitgestellt werden kann.
Die anaerobe Energiebereitstellung kann derartige Situationen allerdings nur sehr kurze Zeit (zirka drei Minuten) überbrücken, weil die Muskeln dann sehr schnell ermüden.
Typische Situationen sind zum Beispiel das Heben oder Werfen schwerer Gegenstände, kurze, schnelle Läufe (Sprints) etc.
Weitere Informationen unter Energiebedarf in Ruhe und bei Aktivität.